Wichtiges Hilfsmittel: „Handbuch zu digitalen Ressourcen für die Geschichtswissenschaften“ erschienen

rekishigaku_hpAuf „Clio online“, dem „Fach­por­tal für die Geschichts­wis­sen­schaf­ten“, ist die­ser Tage aus frem­der Feder ein wich­ti­ges Tool erschie­nen, mit dem vie­le Fra­gen im Fach zur Online-Recherche beant­wor­tet wer­den dürf­ten und auf das hin­zu­wei­sen sich lohnt:

Bus­se, Laura/ Enderle, Wilfried/ Hohls, Rüdiger/ Horstk­em­per, Gregor/ Mey­er, Thomas/ Prell­witz, Jens/ Schuh­mann, Annet­te (Hg.): Clio Gui­de. Ein Hand­buch zu digi­ta­len Res­sour­cen für die Geschichts­wis­sen­schaf­ten. Ber­lin 2016 (= His­to­ri­sches Forum, Bd. 19).

Absicht die­ser Publi­ka­ti­on, die einer­seits als PDF, ande­rer­seits auf den Sei­ten des Fach­por­tals auf­ge­ru­fen wer­den kann, sei „die aktu­el­le Kar­tie­rung des Fel­des der digi­ta­len Fach­in­for­ma­ti­on der Geschichtswissenschaft.“

In der Absicht der Her­aus­ge­ber, „mög­lichst umfas­send den Stand der digi­ta­len Geschichts­wis­sen­schaft und ihrer Hilfs­mit­tel zu euro­päi­schen und außer­eu­ro­päi­schen Regio­nen durch jeweils eige­ne Gui­des“ abzu­bil­den, ent­hält die­ses Hand­buch auch eine umfas­sen­de Dar­stel­lung der digi­ta­len Res­sour­cen für die his­to­ri­sche Japanforschung:

Weber, Torsten/ Kri­ckel, Nina C.: „Japan.“ In: Bus­se, Laura/ Enderle, Wilfried/ Hohls, Rüdiger/ Horstk­em­per, Gregor/ Mey­er, Thomas/ Prell­witz, Jens/ Schuh­mann, Annet­te (Hg.): Clio Gui­de. Ein Hand­buch zu digi­ta­len Res­sour­cen für die Geschichts­wis­sen­schaf­ten. Ber­lin 2016 (= His­to­ri­sches Forum, Bd. 19).

Die Erdbeben auf Kyûshû vom April 2016 & die Demagogie

Seit­dem am 14. April die süd­lichs­te der vier japa­ni­schen Haupt­in­seln, Kyûs­hû, mit der Prä­fek­tur Kuma­mo­to im Fokus von einem schwe­ren Erd­be­ben getrof­fen wur­de, dem seit­her in einer unun­ter­bro­che­nen Ket­te zum Teil noch weit schwe­re „Nach­be­ben“ fol­gen, bro­delt die Gerüch­te­kü­che in den sozia­len Netz­wer­ken. Es sind die­se – nichts zuletzt psy­chi­schen – Aus­nah­me­si­tua­tio­nen, die der Ver­brei­tung von Gerüch­ten Vor­schub leis­ten, wenn auch die Anony­mi­tät des Inter­nets heut­zu­ta­ge dabei inzwi­schen för­der­lich sein mag. Man­che Gerüch­te neh­men dabei gar nicht zwin­gend in der betrof­fe­nen Regi­on ihren Aus­gang, son­dern wer­den aus falsch­ver­stan­de­nem „Spaß“ andern­orts hämisch „kom­po­niert“.  Gleich­wohl fühlt man sich wie auf einer Zeit­rei­se – in den Sep­tem­ber 1923 und nach Tôkyô, als Ver­leum­dun­gen, von der zeit­ge­nös­si­schen Pres­se­be­richt­erstat­tung flan­kiert, zu gewalt­sa­men Aus­schrei­tun­gen gegen die korea­ni­sche Min­der­heit in der japa­ni­schen Haupt­stadt­re­gi­on nach dem schwe­ren Kantô-Erdbeben vom 1. Sep­tem­ber 1923 (Kan­tô dais­hin­sai, 関東大震災) führ­ten. Ähn­lich üble Gerüch­te, japa­nisch デマ (dema, von: Dem­ago­gie), wie damals wer­den jetzt gera­de, in dem Moment, in dem die­ser kur­ze Bei­trag ent­steht, im Kon­text des Kumamoto-Erdbebens über den Kurz­nach­rich­ten­dienst Twit­ter in statt­li­cher Zahl ver­brei­tet: Wei­ter­le­sen