Gesehen haben wir sie sicher alle schon – jene Anzeigen in den Sozialen Netzwerken oder Onlinemedien, in denen uns versprochen wird, mithilfe einer Software in nur 10 Minuten täglich eine beliebige Fremdsprache erlernen zu können. Natürlich träumen wir zudem sicher davon, mit nur einem Mausklick jede Sprache der Welt in unsere Muttersprache übersetzen lassen oder ihr doch zumindest einen Sinn entlocken zu können. Ohne Zweifel hat die maschinelle Übersetzung auch in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Nun scheint es aber Sprachen zu geben, die sich – noch – gegen einen derartigen Zugang sträuben. Die japanische Sprache mag zu diesen gehören. Auf ein sehr „extremes“, möglicherweise nicht repräsentatives Argument zur Unterstützung dieser These stieß ein Tourist in spe bei einer Internetrecherche, als er sich im Vorfeld eines Besuches in Hiroshima über Lokalitäten in der Nähe seiner Unterkunft informieren wollte. Er glaubte seinen Augen nicht trauen zu können, als er das maschinelle Übersetzungsangebot eines Kommentars über eine seinem Hotel benachbarte Kneipe las, und wurde zugleich demütig und dankbar, dass das herkömmliche Erlernen einer Fremdsprache, für das vor allem Zeit zu investieren ist, doch noch Vorzüge hat und ihn sofort den Übersetzungsfehler erkennen ließ. Nein, ich darf Ihnen vorab versichern, dass sich die japanische Esskultur in den letzten Jahren nicht entscheidend verändert hat. Die zahlreichen Homophone, die die japanische Sprache bietet, scheinen hier eher zu einer Fußangel für die maschinelle Übersetzung geworden zu sein. Weiterlesen →