Übung: Computer und Internet in aisatischen Sprachen — Japan
Diese Lehrveranstaltung dient der Vermittlung einer breiten und flexiblen Kompetenz im gezielten Umgang mit digitalen Ressourcen in westlichen und asiatischen Sprachen unter besonderer Berücksichtigung der verantwortungsvollen Nutzung digitaler Medien.
Die Bedeutung des Computers und des Internets hat in den letzten zehn Jahren im privaten Bereich ebenso wie in der wissenschaftlichen Forschung erheblich zugenommen. Neben den mehr oder weniger praktischen Veränderungen in der zwischenmenschlichen Kommunikation durch die Entwicklung und Verbreitung der elektronischen Post sollte uns in dieser Lehrveranstaltung besonders der „Fluch“ und „Segen“ dieser Medien für die Wissenschaft – hier mit einem eindeutigen Japan-Bezug – interessieren.
Ohne Zweifel verändert das Internet die wissenschaftliche Forschung insofern, als nahezu weltweit „Informationen“ im Überfluß bereitgestellt werden, deren verantwortungsvolle Recherche, Ordnung, Evaluation und Verwendung immer höhere Anforderungen an die Kompetenz der Nutzer stellt. Reichte es vor zehn, fünfzehn Jahren noch aus, die gängigen Zettelkataloge größerer Universitätsbibliotheken zu „durchstöbern“, um sich einem Thema zu nähern, haben sich die Mittel und Möglichkeiten, aber auch die Erfordernisse wissenschaftlicher Recherche in ihrer Anzahl in einem Ausmaß erhöht, die es gelegentlich erheblich erschwert, die brauchbare von der unbrauchbaren, die unbedingt erforderliche von der entbehrlichen Information zu unterscheiden. Ein weltweites (Über-)Angebot objektiver und subjektiver „Wahrheiten“ erfordert von den Nutzern die besondere Kompetenz, sich abhängig vom individuellen Informationsinteresse das vielschichtige Angebot im Internet nutzbar zu machen, aber ebenso verfügbare Informationen im eigenen Gebrauch auszuschließen, da sie sich gegebenenfalls überprüfbaren Kriterien ihrer Korrektheit verweigern.
Eingangs des Unterrichts in dieser Veranstaltung haben wir uns mit allgemeinen Fragen der Internetnutzung befasst. Im Anschluß daran wurden einzelne Internetseiten (vornehmlich in japanischer Sprache) anhand der von uns zuvor erarbeiteten Kriterien bewertet. Dies geschah in Form von Präsentationen, in denen eine Frageliste nach der Verlässlichkeit der entsprechenden Ressource „abgearbeitet“ und gezeiget wurde, was bei der Benutzung der Seiten zu beachten ist (und wie möglicherweise Recherchetools anzuwenden sind). Die inhaltlichen Schwerpunkte lagen bei diesen Internetseiten aus dem Bereich der Japanforschung auf allgemeinen Recherchetools, Gesellschaft und Politik, den deutsch-japanischen Beziehungen und der deutschen Japanforschung, Medien, der Geschichte, der Literatur, der Kunst, der japanischen Sprache, der japanischen „Kultur“, Software, Universitäten und wissenschaftlichen Mailinglisten.
(Wintersemester 2006/07)