Während eines Forschungsaufenthaltes an der Waseda-Universität in Tôkyô, der vor wenigen Tagen endete, führte mich mein Weg von meiner Unterkunft zur Universitätsbibliothek immer an diesem Café vorbei. Innerlich schmunzelte ich unvermittelt. Die Gedanken reisten dann in meine Vergangenheit, die länger als meine Zukunft sein dürfte. Damals, „als Napoleon auf Moskau ging“, so gegen Ende der 1970er Jahre, verpaßte uns ein wohlmeinender Deutschlehrer ein Abonnement für das Staatstheater Braunschweig – eine bunte Platte aus Oper, Theater, Ballett. Alles in allem war das keine schlechte Erfahrung, wenn auch für einen Teenager (und heute wohl noch immer für mich) 5 oder 6 Stunden „Faust, Zweiter Teil“ doch etwas over the top waren und ich noch gut erinnere, wie groß die Gefahr war, als im „Schwanensee“ der Prinz bei einer Hebefigur die Primaballerina assoluta des Corps de ballet jenes niedersächsischen Städtchens – ein kleines „Pummelchen“ – beinahe in den Zuschauerraum „weitergereicht“ hätte.
Mit Schrecken erinnere ich aber noch immer die Aufführung von eben Prokofjew’s „Die Liebe zu den drei Orangen“ – Geschichte wild, Musik noch wilder. So eine Erfahrung prägt. Fast meine ich, die Oper hätte mich an diesem Tag verloren. Und dieses Café, das zweifelsohne nett und gemütlich ist, hat mich während meines Aufenthaltes auch nicht als Besucher begrüßen dürfen.