In der Nacht vom 22. auf den 23. Juli 1918 weigerten sich in dem Örtchen Uozu in der Präfektur Toyama Frauen Reissäcke zur Verladung auf Schiffe zu tragen, eine Tätigkeit, mit der sie wirtschaftlich ihre Famlien unterstützten. Dieses Ereignis bot den Auftakt zu landesweiten Unruhen wegen eines über ein erträgliches Maß gestiegenen Reispreises, den so genannten „Reisunruhen“ (kome sôdô 米騒動). Diesen Reisunruhen widmete sich der Deutschlandfunk in seiner Serie „Kalenderblatt“ mit einem Beitrag unter dem Titel „Vor 100 Jahren – Als in Japan die ‚Reisunruhen‘ begannen“ von Almut Finck. An diesem Beitrag habe ich mitgewirkt. Dieses Kalenderblatt vom 23. Juli 2018 ist hier auf der Internetseite des Deutschlandfunks verschriftlicht.
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In dem von mir administrierten, frei zugänglichen Internettool der “Bibliographie zur historischen Japanforschung” stehen Ihnen inzwischen 1700 Datensätze deutschsprachiger Publikationen zur japanischen Geschichte für Ihre bibliographische Recherche zur Verfügung. Ein Teil der Datensätze ist mit dem Volltext einer Publikation verlinkt, soweit er im Internet zur Verfügung steht.
In Kürze wird die Bibliographie aufgrund eines Wechsels des Internetdienstleisters möglicherweise für kurze Zeit nicht zur Verfügung stehen. Verzögerungen in der Erreichbarkeit sind dann allenfalls technischen Unwägbarkeiten geschuldet. Hier bitte ich gegebenenfalls um Ihr Verständnis und bin – noch – recht zuversichtlich, derartige Schwierigkeiten vergleichsweise schnell lösen zu können. Bitte versuchen Sie es dann zu einem späteren Zeitpunkt erneut.
Seitdem am 14. April die südlichste der vier japanischen Hauptinseln, Kyûshû, mit der Präfektur Kumamoto im Fokus von einem schweren Erdbeben getroffen wurde, dem seither in einer ununterbrochenen Kette zum Teil noch weit schwere „Nachbeben“ folgen, brodelt die Gerüchteküche in den sozialen Netzwerken. Es sind diese – nichts zuletzt psychischen – Ausnahmesituationen, die der Verbreitung von Gerüchten Vorschub leisten, wenn auch die Anonymität des Internets heutzutage dabei inzwischen förderlich sein mag. Manche Gerüchte nehmen dabei gar nicht zwingend in der betroffenen Region ihren Ausgang, sondern werden aus falschverstandenem „Spaß“ andernorts hämisch „komponiert“. Gleichwohl fühlt man sich wie auf einer Zeitreise – in den September 1923 und nach Tôkyô, als Verleumdungen, von der zeitgenössischen Presseberichterstattung flankiert, zu gewaltsamen Ausschreitungen gegen die koreanische Minderheit in der japanischen Hauptstadtregion nach dem schweren Kantô-Erdbeben vom 1. September 1923 (Kantô daishinsai, 関東大震災) führten. Ähnlich üble Gerüchte, japanisch デマ (dema, von: Demagogie), wie damals werden jetzt gerade, in dem Moment, in dem dieser kurze Beitrag entsteht, im Kontext des Kumamoto-Erdbebens über den Kurznachrichtendienst Twitter in stattlicher Zahl verbreitet: Weiterlesen
Hier nochmals ein Hinweis zu meinem Forschungsprojekt bezüglich des Japanbesuchs von Egon Bahr (SPD) 1969 im Kontext der deutsch-japanischen Beziehungen & zeitgenössischer Diskussionen über eine atomare Bewaffnung Japans. Als Abschluß dieses Forschungsvorhabens ist jetzt ein Aufsatz in japanischer Sprache von mir erschienen. Interessierte finden den Volltext hier.
この度、私が1969年の日独外務省政策企画協議と日本の核武装問題をテーマに執筆した論文が東京大学大学院総合文化研究科附属グローバル地域研究機構/ドイツ・ヨーロッパ研究センター編集『ヨーロッパ研究』第15号に掲載されましたので、ここにお知らせいたします。
マイク・ヘンドリク・シュプロッテ(2016年):「日独外務省政策企画協議と日本の核武装問題―エゴン・バールと1969年の日本訪問―」、『ヨーロッパ研究』、第15号、29-41頁. 論文のフル・テキストはこちらです。
Nicht wie bisher üblich am 12. Dezember, dem „Tag des chinesischen Schriftzeichens“, sondern etwas verspätet wurde heute das japanische „Schriftzeichen des Jahres“ (kotoshi no kanji 今年の漢字) 2015 bekannt gegeben. Wie schon in den Vorjahren hatte die „Japanische Gesellschaft zur Überprüfung der kanji–Fähigkeit“ (Nihon kanji nôryoku kentei kyôkai 日本漢字能力検定協会) landesweit Vorschläge für ein chinesisches Schriftzeichen eingeworben, das die vielschichtigen Entwicklungen Japans im Jahr 2015 repräsentiere. Von insgesamt abgegebenen 129.647 fiel mit 5.632 Stimmen (= 4,3 %) die Wahl auf das Schriftzeichen 安 mit den Lesungen an / yasu[-i] - yasun[-jiru] – izu[-kunzo] sowie seinen Bedeutungen „sicher“, „friedlich“, „bequem“ und „billig“. Wie schon seine Vorgänger der Jahre 2013 und 2014 und wie das „Schriftzeichen der Zukunft“ (mirai no kanji 未来の漢字) wurde das diesjährige chinesische Siegerzeichen auch in einer kalligraphischen Zeremonie im Kiyomizu-dera (清水寺) vom Vorstand dieses buddhistischen Tempels Mori Seihan 森清範 der Öffentlichkeit vorgestellt. Weiterlesen
In der von mir mitherausgegebenen Publikationsreihe „ ‚Formenwandel der Bürgergesellschaft‘ – Arbeitspapiere des Internationalen Graduiertenkollegs Halle Tôkyô“ sind drei neue, sehr lesenswerte Texte erschienen, die im Volltext zur Verfügung stehen:
♦ Nummer 17: Tonomura, Masaru (2015): Die Erinnerung an die Kolonien im Japan der Nachkriegszeit.
♦ Nummer 18: Azaryahu, Maoz (2015): Öffentliches Erinnern – Die Zivilgesellschaft, der Staat und die Gestaltung des nationalen Gedenkens in Israel.
♦ Nummer 19: Briese, Olaf (2015): Freiwillige Feuerwehren im 19. Jahrhundert. Erfolge – Misserfolge – Behinderungen.
In der vergangenen Nacht ist der Architekt einer „Neuen Ostpolitik“ der sozialliberalen Koalition unter Führung Willy Brandts, der Friedensforscher und Bundesminister a.D. Prof. Dr. Egon Bahr (SPD) 93-jährig verstorben. Diese traurige Nachricht fällt zufällig mit meiner Absicht zusammen, heute auf einen Vortrag hinzuweisen, den ich am Mittwoch, den 23. September 2015 um 18:30 Uhr in deutscher Sprache bei der Deutschen Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens (OAG) in Tôkyô halten werde. Der Titel meines Vortrages lautet:
„Egon Bahr ‒ sein Japanbesuch 1969 und die Frage einer japanischen Atombewaffnung“
Details über den Inhalt meines Vortrages, die Örtlichkeit und die gastgebende Gesellschaft finden Sie hier auf den Seiten der OAG. Außerdem könnten Sie sich über das mit diesem Vortrag in Zusammenhang stehende Forschungsprojekt durch diese Projektskizze informieren.