Im Oktober 2010 schlugen in Japan die Wellen hoch, als der öffentlich-rechtliche Fernsehsender NHK in einer Dokumentation mit dem Titel „Japan, das ‚Atombomben‘ zu besitzen wünschte: die unbekannte Wahrheit über das Land, das zum Opfer von Atombomben wurde“ (‚kaku‘ o motometa Nihon: hibakukoku ga shirarezaru shinjitsu 「核」を求めた日本 - 被爆国が知られざる真実) ein Memorandum aus dem Jahr 1969 vorstellte, in dem der SPD-Politiker Egon Bahr, damals Leiter des Planungsstabes des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik, über die ersten Konsultationen des Stabes mit seinem Pendant in Tôkyô berichtete und dabei streng vertrauliche Aussagen japanischer Delegationsmitglieder zu der Option einer eigenständigen japanischen Atombewaffnung in dem möglichen japanischen Streben nach dem Status einer „Supermacht“ erwähnte. Nachdem im Kontext der Havarie des Atomkraftwerks Fukushima I unmittelbar nach dem schweren Erdbeben im Osten Japans am 11. März 2011 auf einer japanologischen Mailingliste auf einen Artikel eines japanischen Politikwissenschaftler hingewiesen worden war, der diesen Sachverhalt kritisch beurteilte, war mein Interesse geweckt. Gerade eben konnte ich zu dieser Thematik einen Aufsatz veröffentlichen:
Sprotte, Maik Hendrik (2014): „Egon Bahr und sein Japan-Besuch 1969: Japanische Atomwaffen als ‚Frage des Willens, nicht des Könnens‘?“ In: Fakultät für Ostasienwissenschaften der Ruhr-Universität Bochum (Hg.): Bochumer Jahrbuch zur Ostasienforschung (BJOAF). München: Iudicium, 36 / 2012, S. 213–247 ⇒ zum Volltext des Jahrbuchs.
Ich habe mein Publikationsverzeichnis entsprechend auf den neuesten Stand gebracht.