Nicht wie bisher üblich am 12. Dezember, dem „Tag des chinesischen Schriftzeichens“, sondern etwas verspätet wurde heute das japanische „Schriftzeichen des Jahres“ (kotoshi no kanji 今年の漢字) 2015 bekannt gegeben. Wie schon in den Vorjahren hatte die „Japanische Gesellschaft zur Überprüfung der kanji–Fähigkeit“ (Nihon kanji nôryoku kentei kyôkai 日本漢字能力検定協会) landesweit Vorschläge für ein chinesisches Schriftzeichen eingeworben, das die vielschichtigen Entwicklungen Japans im Jahr 2015 repräsentiere. Von insgesamt abgegebenen 129.647 fiel mit 5.632 Stimmen (= 4,3 %) die Wahl auf das Schriftzeichen 安 mit den Lesungen an / yasu[-i] - yasun[-jiru] – izu[-kunzo] sowie seinen Bedeutungen „sicher“, „friedlich“, „bequem“ und „billig“. Wie schon seine Vorgänger der Jahre 2013 und 2014 und wie das „Schriftzeichen der Zukunft“ (mirai no kanji 未来の漢字) wurde das diesjährige chinesische Siegerzeichen auch in einer kalligraphischen Zeremonie im Kiyomizu-dera (清水寺) vom Vorstand dieses buddhistischen Tempels Mori Seihan 森清範 der Öffentlichkeit vorgestellt. Weiterlesen
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In der von mir mitherausgegebenen Publikationsreihe „ ‚Formenwandel der Bürgergesellschaft‘ – Arbeitspapiere des Internationalen Graduiertenkollegs Halle Tôkyô“ sind drei neue, sehr lesenswerte Texte erschienen, die im Volltext zur Verfügung stehen:
♦ Nummer 17: Tonomura, Masaru (2015): Die Erinnerung an die Kolonien im Japan der Nachkriegszeit.
♦ Nummer 18: Azaryahu, Maoz (2015): Öffentliches Erinnern – Die Zivilgesellschaft, der Staat und die Gestaltung des nationalen Gedenkens in Israel.
♦ Nummer 19: Briese, Olaf (2015): Freiwillige Feuerwehren im 19. Jahrhundert. Erfolge – Misserfolge – Behinderungen.
Gemeinsam mit Dr. Tino Schölz (Universität Halle-Wittenberg), Oleg Benesch, PhD (University of York), Juljan Biontino, M.A. (Seoul National University) und Christoph Mittmann, M.A. (Universität Zürich) veranstalte ich auf dem bevorstehenden 16. Deutschsprachigen Japanologentag (26. bis 28. August 2015 an der Universität München) am 27. August 2015 ein Panel mit dem Titel: „Gewalt und Zivilität – Protestformen im 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts“. Das Panel findet am 27.8. in zwei Sitzungen von 11:00 bis 12:30 Uhr und von 14:00 bis 15:30 Uhr in Raum „AU 117“ statt. Wir werden der Leitfrage nachgehen, inwieweit sozialer Protest in Japan – sowohl hinsichtlich der Legitimation als auch der sozialen Praxis – im Verlauf des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Bezug auf Gewalt und Zivilität einem historischen Wandel unterlag. Informationen zur Struktur des Panels und die Abstracts der Einzelvorträge sind hier zu finden.
Vielleicht ist es das Vorrecht der Kinder, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Möglicherweise aber ist es auch nur eine Ausdrucksform einer Erziehung, die den Ängsten und Sorgen positive Wünsche für eine gedeihliche zukünftige Entwicklung vorzieht. Zweifelsohne gäbe es im 21. Jahrhundert weltweit über die Generationengrenzen hinweg ausreichend Anlaß, sich Sorgen zu machen. Ungeachtet der Tatsache, daß die Krisen und Probleme moderner Gesellschaften auch die Kinder in ihrem Erleben und Denken erreichen, scheinen sie sich eine Portion der Zuversicht erhalten zu haben – zumindest in Japan und in einer überschaubaren Zahl. Anläßlich der Bekanntgabe des 20. „Schriftzeichens des Jahres“ (kotoshi no kanji 今年の漢字) Mitte Dezember 2014, von der ich bereits berichtete, wurde von der „Japanischen Gesellschaft zur Überprüfung der kanji–Fähigkeit“ (Nihon kanji nôryoku kentei kyôkai 日本漢字能力検定協会) unter den Schülern des 1. bis 6. Schuljahres in japanischen Grundschulen auch ein „Schriftzeichen der Zukunft“ (mirai no kanji 未来の漢字) eingeworben. Unter den zehn Schriftzeichen, die die meisten Stimmen der 6.387 Abgegebenen auf sich vereinen konnten, waren ausnahmslos Schriftzeichen mit einer zutiefst positiven Konnotation. Mit 674 Stimmen gewann das Schriftzeichen gaku – raku / tanoshii – tanoshimu 楽 mit seinen Bedeutungen wie etwa „behaglich“, „bequem“, „fröhlich“ und „vergnüglich“. Weiterlesen
Während wir hierzulande noch die weihnachtliche Festtagsstimmung genießen, wird in anderen Teilen der Welt gearbeitet. Gerade eben wurde ich informiert, daß die japanische Übersetzung meines Arbeitspapieres aus dem Jahr 2012 mit dem Titel „Zivilgesellschaft als staatliche Veranstaltung? Eine Spurensuche im Japan vor 1945.“ in der Zeitschrift „European Studies / ヨーロッパ研究“ der Universität Tôkyô online publiziert worden ist.
この度、私が2012年に、1945年以前の市民社会をテーマにドイツ語で執筆した論文が日本語に翻訳され、東京大学大学院総合文化研究科附属グローバル地域研究機構/ドイツ・ヨーロッパ研究センター編集『ヨーロッパ研究』第14号に掲載されましたので、ここにお知らせいたします。翻訳の労を執ってくださった平松英人さんには心から感謝の意を表したいと思います。
マイク・ヘンドリク・シュプロッテ/ 平松英人訳 (2014年): 「国家に主導された市民社会?-1945年以前の日本にその手がかりを求めて-」、『ヨーロッパ研究』、第14号、5-24頁. 論文のフル・テキストはこちらです。
Haben Sie nicht vielleicht auch den Eindruck, als sei das Jahr 2014, wenn auch noch wenige Wochen verbleiben, besonders schnell vergangen? Fast kommt es mir vor, als habe ich erst „gestern“ von der Wahl eines „Schriftzeichen des Jahres“ (kotoshi no kanji 今年の漢字) – da aber für das Jahr 2013 – als verkürzte Bilanz eines Jahreslaufs und den Modus seiner Auswahl berichtet. Heute wurde nun bereits das für das Jahr 2014 repräsentative Schriftzeichen gekürt. Es ist das 20. seiner Art. Die Wahl fiel auf das Schriftzeichen 税 mit den Lesungen zei - sei / mitsugi sowie der Bedeutung „Steuer“. Vor allem die Erhöhung (zôzei 増税) der Verbrauchssteuer (shôhi-zei 消費税) zum 1. April diesen Jahres, übrigens erstmals seit 1997, von 5% auf 8%, aber auch die Verschiebung einer ursprünglich für den 1. Oktober 2015 geplanten zweiten Anhebung auf 10% führten zum Votum für dieses Schriftzeichen. Die Anhebung der Verbrauchssteuer stelle durch eine Verteuerung von Waren des täglichen Bedarfs, der Transportkosten (für Taxis, Bahnen und Busse) und der Gebühren öffentlicher Versorgungsunternehmen für Strom, Gas und Wasser eine Belastung für die Haushaltsführung dar und habe dadurch einen großen Einfluß auf die Lebensweise der Japanerinnen und Japaner erlangt. Damit verwies es die Schriftzeichen netsu / atsu[i] – hate[ru] – iki[ru] – hotobori 熱 (= Hitze, auch Eifer bzw. Enthusiasmus) und kyo / fu{ku] – ha[ku] – uso 嘘 (= Lüge) auf den zweiten bzw. dritten Platz. Weiterlesen
Sind Sie vielleicht Mitte November in Tôkyô? Auf Einladung des „Zentrums für Deutschland- und Europastudien“ der Universität Tôkyô (DESK, 東京大学ドイツ・ヨーロッパ研究センター) halte ich in japanischer Sprache am 17. und 23. November 2014 auf dem Komaba-Campus dieser Universität im Rahmen verschiedener Veranstaltungen folgende Vorträge.
11月に東京にいらっしゃいませんか。来たる11月17日と23日に、東京大学ドイツ・ヨーロッパ研究センターで講演をさせていただきます。講演のご案内をお知らせします。 Weiterlesen