Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Einführung des Frauenwahlrechts im Deutschen Reich 1918 veranstaltet das „Institut für Übersetzen und Dolmetschen“ der Universität Heidelberg in seiner „Montagskonferenz“ im Wintersemester 2018/19 eine Vorlesungsreihe unter dem Titel „Frauenrechte Gestern und Heute – Anspruch und Wirklichkeit“. In dieser Ringvorlesung werden historische und gegenwartsbezogene Fragestellungen hinsichtlich der gesellschaftlichen Stellung der Frau in verschiedenen Ländern in den Blick genommen. Zugleich dient diese Veranstaltung, deren Vorträge und Diskussionen in die deutsche, englische, französische, italienische, japanische, portugiesische, russische und spanische Sprache gedolmetscht werden, dazu, für die Studierenden des Instituts eine Arbeitssituation zu simulieren.
Am 19. November 2018 darf auch ich dazu mit einem Vortrag über die „Vorgeschichte des Frauenwahlrechts in Japan bis 1946“ einen Beitrag leisten.
Ungeachtet einer Wahlrechtsentwicklung in Japan, die schrittweise den Kreis männlicher Wahlberechtigter erweiterte, erhielten die japanischen Frauen erst vergleichsweise spät, im Dezember 1945, auf Anweisung des Oberkommandierenden der Alliierten Streitkräfte nach der Niederlage Japans im Asiatisch-Pazifischen Krieg (1931–45) das Wahlrecht. In meinem Vortrag werde ich im langen Bogen, vom Ende der 1870er Jahre bis zur tatsächlichen Erringung des Frauenwahlrechts 1945 und den ersten allgemeinen Wahlen in Japan im April 1946, den Kampf japanischer Frauen um ihre Partizipationsrechte, wichtige Akteure und Hindernisse im Kontext der japanischen Frauenwahlrechtsbewegung vorstellen.